Bechtsbütteler Bürgerin : "Wir können kein einziges weiteres Auto hier ertragen."
Flughafen-Geschäftsführer
Boris Gelfert stellte fest, dass der Ausbau nicht zu Lasten der
Bürger gehen sollte. Diverse Gutachten von
unterschiedlichen Firmen sind zu verschiedenen Aspekten in
Auftrag gegeben worden, darunter Auswirkungen auf
Luftqualität, auf Natur und Umwelt, Verkehr, Lärm,
Kosten.
Er sagte, nach seiner Einschätzung
komme die gefürchtete Sperrung der Landesstraße 293
nicht ohne vorher fertiggestellte Streckenalternative. Seine
private Vermutung gilt der Ostumfahrung der neuen
Startbahn, womit die Zunahme im Dorf voraussichtlich um 300 Fahrzeuge pro Tag
geschätzt ist.
Herr Gelfert sagte, dass selbst ohne
Flughafen-Ausbau bis 2020 der Verkehr auf 8000 Fahrzeuge in der
Bechtsbütteler Ortsdurchfahrt zunehmen wird (Bemerkung: aus
300 zusätzlichen Fahrzeugen werden dann 370, oder aus 1000
dann 1230 zu den 8000 hinzuzurechnen). Anfahrtwege für Polizei und
Berufsfeuerwehr verzögern sich um 1 bis zu 2 Minuten.
(Anmerkung: 2 km in 1 Minute entspricht 120km/h. Wie
Löschfahrzeuge mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von
120 durch Kurven und Stadtgebiet fahren können, oder ob die
(versehentliche oder manipulative
?) Änderung von
Zahlen einen Zweck verfolgt, müsste noch geklärt
werden). Der Aufsichtsrat tagt im September, Sperrung der
Grasseler Str. geplant für Oktober.
Variante
|
Umweg |
Kosten |
Flächenbedarf |
|
V1. Westumfahrung über Bienroder Spange, durch Waggum | 7,9km | 1,2 Mio€ |
0 qm | |
V2. Westumfahrung über Bienroder Spange, südlich Waggum | 8,19km | 3,8 Mio€ | 11000 qm | |
V3. Ostumfahrung | 7,09km |
4,6 Mio€ | 25000 qm | Vogelschutzgebiet |
Viele Vorschläge der Kreis-Verkehrsamtschefin Marlene Dannheim-Mertens waren überwiegend nicht praktikable Lösungen, erst auf die gezielte Frage nach denkbaren und auch machbaren Vorschlägen brachte Brauchbares zutage: Sobald die K 60 zur Umleitung für die gekappte L 293 wird, könne Tempo 40 angeordnet werden, um den Schutz des angegriffenen Straßenkörpers zu gewährleisten, auch zum Schutz der Anrainer. Dazu eine (zeitlich beschränkte) mobile Fußgänger-Bedarfsampel in Höhe der Bushaltestelle – zu bezahlen vom Verursacher der Umleitung, der Stadt Braunschweig. Außerdem machen zwei verdeckte Verkehrszählungen und Tempomessungen jeweils vor und nach der Kappung Sinn. Die Ortstafeln können nur dorthin versetzt werden, wo die Bebauungsgrenze beginnt bzw. die Zufahrt liegt (Lärmschutzwall).
Bechtsbüttel leidet seit Jahren
unter lauten Lastwagen auf der holprigen Fahrbahn, dem Lärm
ungewöhnlich vieler Raser, und die Bürger ärgert
die Untätigkeit des Landkreises bezüglich des
Straßenzustands..
Bau-Fachbereichsleiter
Alexander Wollny verhandelt mit dem Land, die K 60 zur
Landesstraße aufzustufen. Sie müßte vom Land
breiter ausgebaut werden, der Kreis würde sich bis
dahin die Reparaturkosten sparen. Rechtsanspruch auf Lärmschutz
besteht bei erhöhtem Verkehrsaufkommen nicht.
Bürgermeisterin Ines Kielhorn: Es wird zu schnell eingefahren (aus
Richtung Abbbesbüttel, der Zustand der Straße ist
schlecht. Ampeln schaffen Scheinsicherheit, sind auch
Gefahrenquelle und Unfallschwerpunkt ähnlich Zebrastreifen.
Mittelfristig soll es einen
Kreisverkehr an der nördlichen Ortseinfahrt geben. Der
bremst den Verkehr ab, kostet aber viel und sollte Teil der
Erschließung eines neuen Baugebiets Lauseheide werden,
wegen des Streits um einen Lärmschutzwall verzögert.
Werner Auerbach wünscht sich
eine unterbrochene Linie zur Begrenzung der Straßenbreite
und eine Ampel, die bei zu schnellem Einfahren auf Rot
umspringt.
Hans-Martin Burmeister stellt einen Schallpegelmesser zur
Verfügung und sucht Mithelfer für ein eigenes
Lärmgutachten
BRAUNSCHWEIGER
ZEITUNG
v.
5.
8.
10:
Hoffnung
auf
Entschleunigung für Bechtsbütteler
Ortsdurchfahrt
Allerzeitung
*
Variante I: Westumfahrung
über die Bienroder Spange (eine westliche Umfahrung, die in
Höhe des Lönsweges direkt zur Hermann-Blenk-Str.
führt) mit Ortsdurchfahrt Waggum.
Die billigste Lösung, die die Ortsdurchfahrt Waggum am
stärken belasten würde, da sie den gesamten Verkehr
der Grasseler Str. aufnehmen müsste. In Bienrode würde
der Bereich am Lönsweg so stark belastet, dass die
Grenzwerte für Lärm und Emission überschritten
würden.
Variante II: Westumfahrung mit
südlicher Umgehung Waggum und Bienroder Spange.
Eine teuerere Lösung, die den Ortskern von Waggum entlasten
würde, da sie südlich an Waggum über
Flughafengelände entlang führt. Die Belastung für
den Lönsweg wäre aber gleich hoch.
Variante III: Die Ostumfahrung führt in
einem östlichen Bogen um das Flughafengelände herum.
Die teuerste Lösung, die den Ortskern von Waggum nur wenig
entlastet, da viele Autofahrer den Umweg von 1,8 km scheuen
würden und über die Bienroder Spange in die Innenstadt
fahren würden. Für den Bereich Lönsweg gäbe
es ebenfalls nur eine geringe Entlastung.
*
25.03.2010 19 Uhr
im Dorfgemeinschaftshaus: Informationsveranstaltung
zur geplanten Verkehrsführung Flughafenausbau
Eingeladen und erschienen waren u.A. Dipl-Ing. Beyer, stv.Leiter
Bauwesen LK Gifhorn Holger Schulz, Bürgermeisterin Ines
Kielhorn, Ratsmitglieder aus Meine, Bevenrode,Waggum, Vertreter
verschiedener Bürgerinitiativen, Bürger aus
Bechtsbüttel und umliegenden Ortschaften. Insgesamt kamen 100
Personen. In seinem Vortrag stellte Dipl-Ing.
Beyer die jetzige Verkehrssituation und die durch den geplanten
Ausbau der Startbahn notwenigen Änderungen vor. Dabei sind
eine Tunnellösung als Ersatz der bisherigen
Landesstraße 293(Grasseler Straße) im
Flughafenbereich, eine Ostumfahrung mit ca. 2,5 km Umweg oder eine
Westumfahrung gleicher Länge denkbare Alternativen. Es
fahren täglich ca. 6500 Fahrzeuge, geschätzt mit 10000
Personen die Strecke zwischen Bevenrode und Braunschweig.
Bei 6500 Fahrzeugen täglich kommen an Werktagen so um 5
Millionen km Umweg jährlich zustande.
Es ist zu erwarten, dass ein Ausweichen über
Bechtsbüttel und die nahe Autobahnzufahrt eine erhebliche
Mehrbelastung für die schmale Durchfahrtsstraße
bedeutet. Bei der letzten Verkehrzählug waren auf der K60
südlich Bechtsbüttel 6500 Fahrzeuge gezählt worden.
Eine Simulation hat laut Prof. Wermuth 8600 Fahrzeuge errechnet,
zu denen der umgeleitete Verkehr sich noch addieren würde.
3100 Fahrzeuge befahren die Straße von Bevenrode nach
Bechtsbüttel. Bechtsbüttel droht der Verkehrsinfarkt,
wenn über die schmale Straße der Verkehr noch
stark zuunimmt.
Bürgermeisterin Ines Kielhorn erklärte, sie sei nicht
gegen den Flughafen, unterstützt den Erhalt und die Schaffung
von Arbeitsplätzen, jedioch nicht die Verkehrsführung zu
Lasten der Bürger.
Holger Schulz erklärte, schon seit der Planung des
nördlichen Ausbaus der A 391 war angedacht, die K60 zur
Landesstraße umzustrukturieren, nicht erst mit dem
Planfeststellungsverfahren zum Flughafenausbau.
Aus den Äußerungen der Bürger wurde deutlich
erkennbar, dass eine Tunnellösung die größte
Akzeptanz hat, dagegen die Ost- oder Westumfahrung mit
Umweltbelastung, Kosten für die betroffenen Bürger und
Zeitverlust deherkommt.
Viele Bürger trugen sich in eine Unterschriftenliste ein, die an die Landrätin mit der Forderung eines Tunnels weitergeleitet werden soll.
Es wurde daran erinnert, dass beim ersten
Planfeststellungsverfahren eine Genehmigung erteilt wurde, unter
Voraussetzung eines Tunnels. Diese Lösung wurde später
aus Kostengründen verworfen.
Es wurde bemerkt, dass im Zusammenhang mit dem Flughafenausbau bei
der Staatsanwaltschaft mehrere Verfahren gegen die Stadt
Braunschweig laufen.
Es wurde mehrfach die Besorgnis geäußert, dass sobald
eine Umleitung eingerichtet ist, um mit dem Startbahnausbau zu
beginnen, eine Tunnellösung mit niedrigen Kosten sich
ausschließt.
Es ist deutlich zum Ausdruck gekommen, dass ohne Tunnel die Last
auf die Bürger ungerecht verteilt wird.
Mit Besorgnis wurde eine Entwertung der Grundstücke an der
Wenderner Str. bis zur Unverkäuflichkeit vorausgesehen,
entsprechend der zu erwartenden Zunahme des Verkehrs in
Bechtsbüttel.
Es ist nicht herzuleiten, dass mit der Verlängerung der
Startbahn neue Arbeitsplätze entstehen.
Der Tunnel wird teurer sein als eine Straße, in dem
Projekt Flughafenausbau bliebe er jedoch nur ein Posten in den
Gesamtkosten. Die Belastung der betroffenen Bürger
beginnt mit dem Tag der Umleitung ab Baubeginn, sie wird andauern
und wie alle Kosten steigen.
Mit einem täglichen Umweg von 2*2,5 km an Werktagen kommen
jährlich 1250km Umweg zustande, bei 0,30Euro Fahrzeugkosten
belastet dies den Fahrzeughalter mit jährlich 375 Euro
zusätzlich.
5 Millionen km Umweg kosten den Bürger 1,5 Millionen Euro
jährlich, in 10 Jahren werden privat 15 Millionen Euro mehr
ausgegeben (Inflationsrate = 0 und konstante Energiepreise
vorausgesetzt).
Der CO2 Ausstoss wurde erwähnt, aber nicht berechnet. Diese
Umweltbelastung kommt mit jedem Tag erneut noch hinzu, neben
dem erforderlichen weiteren Abbau von Wald, um Platz für die
neue Straße zu schaffen.
Nicht erwähnt wurde die Zweckentfremdung der Mineralölsteuer zur Entlastung der maroden Rentenkassen. Jeder Umweg bringt der Umwelt einen Schaden, aber der Rentenkasse einen Nutzen. Ausgebauter Forschungsflughafen als Prestigeobjekt für Braunschweig -welchen Nutzen zieht der Oberbürgermeister Braunschweigs aus diesem Thema im kommenden Wahlkampf? Wurde und wird hier beim Ausbau mit offenen Karten gespielt, oder geht es nur darum, zu niedrigsten Entstehungskosten ein Ziel durchzusetzen? Diese Fragen erschöpfend zu klären gab die vorgegeben Zeit an diesem Abend nicht her.
Artikel
in Braunschweiger Zeitung v. 27.03.10 Unterschriftenaktion
BZ 27.03.10 Verkehr
durch Bechtsbüttel BZ 17.3.10
Artikel Braunschweiger/Gifhorner Zeitung v.
8.4.10: Landrätin Lau will mit Oberbürgermeister
Hoffmann das Gespräch suchen und für die
Tunnellösung werben.
Bündnis90/Die Grünen (Wolfsburg)
Bürgerinitiative Braunschweig BIBS (Braunschweig)
Die Linke (Braunschweig)
In der Braunschweiger SPD spricht sich die Basis in Ortsvereinen für einen Stopp des Flughafenausbaus aufgrund der undurchsichtigen Planung und der unabsehbaren Folgen aus. Die Fraktion der SPD im Rat der Stadt Braunschweig (Mitglieder: Dobberphul, Evers-Ohlms, Flake, Graffstedt, Grigat, Hübner, Johannes, Jordan, Kühn, Kükelhan, Möreke, Palm, Pesditschek, Seiffert, Winter) hält jedoch noch immer an dem unsinnig erscheinenden Vorhaben fest.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:
http://www.flughafen-braunschweig.info
http://www.braunschweig-online.info
http://www.querumer-forst.de
http://www.waggum-online.de
http://www.waggum.de
Verkehrsentwicklung
in/durch Bechtsbüttel 2010-2012
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