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Das 13. Weihnachtsbaumaufstellen zeichnete sich bereits im Vorfeld als schwieriges Unterfangen ab: Weder wollte sich ein geeigneter Baum in erreichbarer Nähe finden lassen, noch war der Nikolaus erreicht worden, zudem sollte zeitgleich ein runder Geburtstag groß gefeiert werden, und bewährte Organisatoren waren schichtdienstlich eingeschränkt. So war zu befürchten, dass es in diesem Jahr zum Beginn der Adventszeit in der Dorfmitte leer und dunkel bleiben würde.

Die Kinder enttäuschen, so weit dürfe es nicht kommen, das rief neues Engagement auf den Plan. Eine Truppstärke verwandelte sich am Voradventssonntag in orange Waldarbeiter und half dem Eigner 14 frisch gefällte Tannen aus dem Waldstück bei der Wendener Straßenbahn Wendeschleife zu ziehen und einzunetzen, die letzte, größte und prächtigste landete mit Ulis Treckerunterstützung auf dem Bechtsbütteler Anhänger. Gleich oberhalb des Bodens verzweigte ihr Stamm in 3 Tannen. "3 auf einen Streich" darf Kettensäger Niklas sich auf seine Weste nähen lassen, dem es mit einem Schnitt gelang, die vom Trecker an der Kette hochgehaltene 3er-Tanne von der Wurzel zu trennen. Mutter Silvia wartete im Dorf schon mit einer Überraschung: Kaffee und selbstgebackene Kekse standen zur Stärkung am Zielort bereit. Besonders erwähnenswert die mit roter Konfitüre bestrichenen Feuerwehr-Kekse, ein anderer Beitrag zum Thema Drehleiter. Nun, mittags stand der Baum, prächtig wie seine Vorgänger!

Der Nikolaus war erleichtert, konnte er doch sein abgegebenes Versprechen an die Kindern einhalten. 20 nach 5 bog seine einspännige Kutsche in die Dorfstraße ein, die Zweibeiner hielten den Atem an, am dreistämmigen Tannenbaum erstrahlten die Lichter, und dann schallte des Nikolaus Stimme über den Dorfplatz, leicht verkühlt, aber pflichterfüllt: Zuerst ein Lied! Nach der ersten Strophe wollte er schon kommentieren, wurde aber von den beiden weiteren Strophen niedergesungen. Endlich konnte er von den Kindern umringt werden, die ihre Wunschzettel ihm übergeben wollten, und die beliebten Weihnachtstüten füllten die Hände der Kleinen. Im alten Gerätehaus warteten Kinderpunsch, Eierpunsch, Glühwein und Bier, am Grill bildeten sich Schlangen. 120 Bratwürste in einer Stunde, mehr war nicht zu schaffen. Der Nikolaus war schon wieder in der Dunkelheit verschwunden. Gute Besserung, Nikolaus, komm gesund wieder!